Remember Ryan by Kim Henry

Remember Ryan by Kim Henry

Autor:Kim Henry
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Sieben Verlag
veröffentlicht: 2015-08-31T16:00:00+00:00


Barrys Zwinkern konnte Grace nicht sehen. Normalerweise war es der Manager, der den Jungs von der Band diese Art Kommandos erteilte, aber Barry war nicht dumm. Er begriff, warum Ryan den Macho raushängen lassen musste, und hielt den Mund.

„Ich will dein scheiß Konzert nicht sehen!“, brauste sie auf.

Er hob eine Augenbraue. „Wirklich nicht? Ganz sicher nicht?“

„Ich bin stinksauer, Ryan!“

„Ja, aber nicht auf mich, denn das alles ist ja nicht meine Schuld, sondern deine eigene. Also bist du auf dich selbst sauer. Ich hab damit nichts zu tun. Das ist das letzte Konzert für dieses Jahr hier in Sydney. Das ist eine einmalige Chance. Lass sie nicht ungenutzt verstreichen, Grace.“

„Ich kann deine Musik nicht mal leiden!“

„Autsch, das ging unter die Gürtellinie.“

„Ey!“ Daniel schob seinen Kopf um die Ecke des Ganges und klopfte mit seinen Drumsticks gegen den Türrahmen. „Die steigen uns hier gleich aufs Dach, Mann, kommst du endlich? Hey, Grace, Klasse, dass du noch rechtzeitig da bist! Wünsch dir viel Spaß beim Konzert!“ Er zog den Kopf zurück. Barry grinste über beide Ohren.

„Ich hab nicht vor …“

Ryan unterbrach Grace, indem er die Hand hob. „Keine Zeit. Ich muss los. Wir reden hinterher drüber, okay?“

„Hinterher bin ich nicht mehr hier“, fauchte sie ihn an.

„Das werden wir sehen.“ Er überlegte, ihr einen Abschiedskuss zu geben, aber verdammt, ihr Junge stand zwischen ihnen. Der Kuss war keine Option. Er hielt Ethans Gitarre hoch. „Kann ich mir die ausleihen?“

Ethan gingen beinahe die Augen über. „Echt? Aber die hat doch gar keinen Eingang für den Verstärker!“

„Ich bin stark genug, ich brauche keinen Verstärker.“ Die Bodendielen unter ihnen begannen erneut zu vibrieren. Das Publikum verstummte, dann johlten die Fans auf, heulten, kreischten. Die Klänge der bassverstärkten Synthetik-Version von Gandalfs Tod an der Brücke von Khazad-Dum erfüllten das ganze Gebäude, dröhnten sich durch Stein und Holz und Menschenleiber. Nur Insider wussten, dass sie diese Adaption selbst aufgenommen hatten, im Studio in Oyster Bay. Und dass sogar die extrem hohe Stimme am Ende des Stückes niemand anders als Cooper selbst war, der das eingesungen hatte. Die Bandbreite von Coopers Stimme umfasste so viel mehr, als sie auf der Bühne zeigen konnten. Er war nicht umsonst klassisch geschult.

„Wow“, flüsterte Ethan und sah auf seine Füße, als könnte er das Vibrieren der Dielen sehen. „Das ist so geil. Mom? Mom, können wir nicht hierbleiben? Bitte?“

Selbst Ryan, schon im Gehen begriffen, sah, wie Graces Entschluss schwankte. Er nahm Ethans Gitarre über seine Schulter und lief ohne Abschiedsgruß den Gang hinunter, wo die anderen sich hinter der Bühne versammelten. Er hatte die Gitarre des Jungen. Wenn Grace die wiederhaben wollte, musste sie bleiben.

Das Grinsen klebte förmlich in seinem Gesicht.



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